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WECHANGE

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WECHANGE (auch wechange ) ist eine Online-Plattform, die für Vernetzungsstrukturen in doppelter Hinsicht interessant sein kann: Mit Hilfe der zahlreichen integrierten Projektmanagement-Tools (s. u.) könnt ihr als Kerngruppe intern zusammenarbeiten. Zugleich könnt ihr die Plattform auch zur Vernetzung einsetzen, indem ihr gemeinsam mit den Initiativen eine lokale bzw. regionale Online-Community aufbaut. Die Gruppen werden dadurch sichtbar - füreinander, für die Öffentlichkeit vor Ort und für wechange-Nutzer*innen aus ganz Deutschland - und sie können sich austauschen und zusammenarbeiten.

Allgemeine Vorstellung und erstes Video einer Tutorial-Playlist

Entwickelt und betrieben wird die "Kollaborationsplattform für den öko-sozialen Wandel"[1] von einer gemeinwohlorientierten Genossenschaft aus Deutschland, die sich dem Schutz der Nutzer*innendaten und der Mitbestimmung durch die Community verpflichtet. Die Nutzung ist kostenlos und es gibt ein solidarisches Pay-as-you-like Bezahlmodell.[2] Die Plattform hat bereits mehr als 5000 Gruppen und Projekte mit über 50.000 Nutzer*innen.

Zusammenarbeiten (Projektmanagement)

wechange kann euch die digitale Zusammenarbeit im Team deutlich erleichtern:

  • Ihr könnt kostenlos und mit wenigen Klicks einen eigenen Artbeitsbereich erstellen.
  • Viele wichtige Projektmanagement-Tools, die Gruppen meist ohnehin früher oder später brauchen, sind hier integriert.
  • Ihr findet dadurch alle eure Inhalte übersichtlich gebündelt auf einer Plattform wieder und lauft nicht Gefahr, den Überblick über verschiedene Tools zu verlieren.
  • Jedes Mitglied eurer Initiativ- bzw. Kerngruppe muss sich nur einmal ein Benutzer*innenkonto erstellen und kann mit diesem alle Tools nutzen.
  • Jede*r kann selbst auswählen, ob und worüber man E-Mail-Benachrichtungen erhalten möchte.
  • Es gibt eine Android-App, mit der ihr von unterwegs auf alle Inhalte zugreifen und daran arbeiten könnt.

Arbeitsbereiche

Alle Gruppen und Projekte haben automatisch eine öffentlich sichtbare Microsite.

Die Plattform bietet zwei Arten von Workspaces: Gruppen und Projekte. Beide können kostenlos erstellt werden und unbegrenzt Mitglieder haben. Sie sind in der Regel nicht-öffentlich, das heißt die Inhalte sind nur für die Mitglieder sichtbar - außer ihr entscheidet euch explizit für öffentliche Sichtbarkeit. Auch nicht-öffentliche Gruppen und Projekte können durch Suchmaschinen im Internet und von anderen wechange-Nutzer*innen gefunden werden (z. B. über die Karte), wobei eure Inhalte aber nicht angezeigt werden. Nur eure sogenannte Microsite ist sichtbar, die ihr selbst gestalten und über die ihr euch vorstellen könnt. Registrierte wechange-Nutzer*innen können über die Microsite die Mitgliedschaft in eurer Gruppe oder eurem Projekt beantragen, aber erst wenn ein*e Admin sie bestätigt, können sie eure Inhalte sehen und eigene erstellen.

Für euch als Vernetzungsinitiative heißt das, dass ihr euch mit sehr wenig Aufwand eine Internetpräsenz erstellen könnt, um euer Vorhaben den Initiativen und der Öffentlichkeit vorzustellen. In der Regel ist eine wechange-Microsite langfristig aber kein Ersatz für eine Website, da die Gestaltungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind und das veraltete Design insgesamt wenig ansprechend wirkt.


Tools

Wenn ihr eine Gruppe oder ein Projekt erstellt, könnt ihr auswählen, welche der folgenden Tools euer Arbeitsbereich enthalten soll. Standardmäßig sind alle Tools aktiviert, aber in den Einstellungen kann ein*e Admin dies ändern. Diese YouTube-Playlist enthält zu den meisten dieser Tools jeweils ein kurzes Tutorial.

Das Gruppen- bzw. Projektdashboard kann chaotisch wirken, aber hierüber habt ihr alle Inhalte im Blick.
  • Neuigkeiten: Hier können Mitteilungen aller Art gepostet und von anderen Mitgliedern gelesen und kommentiert werden.
  • Veranstaltungen: Tragt Termine und Veranstaltungen in euren Kalender ein.
  • Terminabstimmungen: Über das linke Seitenmenü im Kalender könnt ihr einen Doodle erstellen.
  • Videokonferenzen: Wenn ihr eine Veranstaltung öffnet, könnt ihr eine Jitsi-Videokonferenz erstellen oder dieser beitreten.[3]
  • Pads: Die wohl meistgenutzte Funktion sind die Online-Dokumente, in denen ihr parallel und in Echzeit an Texten aller Art schreiben könnt (siehe Pads in wechange).
  • Cloud: Über die integrierte Nextcloud könnt ihr Dateien teilen und mit OnlyOffice zudem - wie von Google Docs bekannt - online an Dokumenten, Tabellen und Präsentationen arbeiten.
  • Dateiablage: Dieses Tool mit grundlegenden Funktionen (Hoch- und Runterladen, Ordner erstellen) wurde vor der Nextcloud-Integration eingebaut und kann weiterhin genutzt werden.
  • Umfragen: Abstimmungen und Stimmungsbilder mit Einfach- oder Mehrfachauswahl und anonymer oder sichtbarer Stimmabgabe.
  • Aufgaben: Ihr könnt Listen mit To-Do's erstellen und diese Mitgliedern zuweisen.[4]
  • Marktplatz: Diese Funktion, Angebote und Gesuche zu posten, gibt es nur in Gruppen und nicht in Projekten.
  • Mitgliederverwaltung: Hier könnt ihr sehen, wer alles in der Gruppe ist, und ausgewählte oder alle Mitglieder anschreiben. Admins könne zudem Mitglieder befördern, entfernen oder Anträge bestätigen bzw. ablehnen. Auf der Karte werden die Standorte der Mitglieder angezeigt, wenn diese im Profil einen Ort eingetragen haben (und bei Gruppen werden auch die Standorte der dazugehörigen Projekte angezeigt).

Die Tools werden als Kacheln auf eurem Gruppen- bzw. Projektdashboard dargestellt. In diesen Kacheln werden auch neu erstellte Inhalte (z. B. ein neues Pad oder eine Veranstaltung) angezeigt. In den Sichtbarkeits-Einstellungen eines Inhaltes könnt ihr auch auswählen, dass dieser komplett öffentlich sichtbar sein soll. Die entsprechende Neuigkeit, Datei usw. wird dann auf eurer Microsite angezeigt und ihr könnt einen Link zu dem Inhalt teilen, über den alle darauf zugreifen können.


Rocket.Chat

Rocket.Chat in wechange: Links die Channels und Direkt­nachrichten, rechts der gewählte Chat

Ihr könnt über wechange miteinander kommunizieren, sowohl in Privat- als auch in Teamchats. Hierfür wurde Rocket.Chat integriert (funktioniert sehr ähnlich wie Slack oder Mattermost). Als Gruppe oder Projekt bekommt ihr automatisch einen privaten Channel, zu dem alle Mitglieder hinzugefügt werden. Zudem könnt ihr allen Nutzer*innen, die auf wechange registriert sind, eine Direktnachricht schicken oder sie zu neuen Channels hinzufügen.

Ihr könnt euch auch mit der kostenlosen Desktop-App oder der mobilen Rocket.Chat-App mit dem wechange-Server verbinden und so auf eure Chats zugreifen.


Gruppen vs. Projekte

Da sich wechange-Gruppen und -Projekte vom Aussehen und den Funktionen kaum unterscheiden, ist häufig nicht ganz klar, was der Unterschied ist und ob man besser eine Gruppe oder ein Projekt erstellt. Der wichtigste Unterschied ist der, dass Gruppen und Projekte sich in einer hierarchischen Beziehung zueinander befinden können. Das heißt, dass einer Gruppe ein oder mehrere Projekte zugeordnet sein können. Andersherum kann ein Projekt nur maximal einer Gruppe zugeordnet sein (muss es aber nicht, sondern es kann auch keine übergeordnete Gruppe haben). Durch die Zuordnung eines Projektes zu einer Gruppe wird diese Beziehung auf beiden Microsites angezeigt. Die Mitglieder können dennoch komplett verschieden sein und die Arbeitsbereiche bleiben voneinander getrennt; das heißt, Mitglieder der Gruppe können nicht automatisch auf Inhalte des Projektes zugreifen (oder andersherum), wenn sie in diesem nicht ebenfalls Mitglied sind.

Die entscheidende Funktion, die durch die Hierarchie zwischen Gruppe und Projekt ermöglicht wird, ist die Übertragung von Neuigkeiten und Veranstaltungen von der Gruppe in zugehörige Projekte. Eine Neuigkeit oder Veranstaltung, die in der Gruppe erstellt wurde, kann in ausgewählten Projekten angezeigt werden, sodass sie hier ebenfalls auf dem Dashboard erscheinen und für alle Mitglieder sichtbar sind (auch wenn diese nicht Mitglied in der Gruppe sind). Eine Übertragung in anderer Richtung - vom Projekt in die Gruppe - ist (leider) nicht möglich.

Für euch als Vernetzungsinitiative heißt das, dass ein wechange-Projekt in der Regel vollkommen für die Zusammenarbeit in der Kerngruppe genügt. Falls ihr die Plattform auch zur Vernetzung der Initiativen einsetzen möchtet, eignet sich hierfür wiederum eine Gruppe (am besten zusätzlich zum Projekt einer Kerngruppe, damit ihr weiterhin an internen Inhalten arbeiten könnt). Die wechange-Projekte der Initiativen können eurer Vernetzungsgruppe zugeordnet sein, damit Neuigkeiten und Veranstaltungen übertragen werden können und damit die Initiativen über eure Gruppe sichtbar werden.

Vernetzen (Community)

Mit den Funktionen der Plattform können Initiativen nicht nur intern zusammenarbeiten, sondern sich auch untereinander vernetzen und neue Kooperationen bilden. Wenn ihr eine Online-Community mit den Initiativen vor Ort aufbauen wollt, ist es am einfachsten, eine Vernetzungs-Gruppe zu erstellen und alle Gruppen einzuladen. Theoretisch könnt ihr damit alle klassischen Ziele einer Vernetzungsstruktur erreichen:

  • Die Initiativenvertreter*innen begegnen sich im digitalen Raum.
  • Indem sie Neuigkeiten posten und kommentieren, können sie ihre Vorhaben ankündigen, nach Unterstützung fragen, Mitstreiter*innen für Ideen finden usw.
  • Über den Kalender können sie eine gemeinsame Veranstaltungsübersicht führen, um Terminüberschneidungen zu vermeiden und sich gegenseitig zu unterstützen.
  • Die Initiativen sind über die Karte und die Projektübersicht füreinander und für die Öffentlichkeit sichtbar (sofern sie sich wechange-Projekte erstellen).
  • Sie können Wissen und Ressourcen miteinander teilen, indem sie gemeinsam hilfreiche Pads erstellen (z. B. Leitfäden oder eine Übersicht ausleihbarer Gegenstände).
  • Mit Hilfe der Projektmanagement-Tools können sie gemeinsame Aktionen und Kampagnen planen.

Karte

wechange-Karte, rechts die Übersicht aller Gruppen, Projekte, Veranstaltungen usw. im Kartenausschnitt (Lüneburg )

Alle Gruppen und Projekte erscheinen automatisch auf der wechange-Karte, sobald ihnen in den Einstellungen ein Ort zugewiesen ist. Außerdem werden hier auch Veranstaltungen, Ideen[5] und Menschen[6] angezeigt. Mit der Such- und Filterfunktion könnt ihr gezielt Inhalte finden, bei euch vor Ort oder anderswo im deutschsprachigen Raum.[7]

Die wechange-Karte ermöglicht es euch auch, eine lokale bzw. regionale Online-Community aufzubauen. Wenn die Initiativen bei euch vor Ort sich auf wechange jeweils einen Arbeitsbereich erstellen - am besten Projekte, die einer Vernetzungs-Gruppe zugeordnet sind - entsteht automatisch eine anschauliche Übersicht. Die Bündelung der Initiativen auf einer Plattform und einer Karte ist ein erster Schritt zur gegenseitigen Wahrnehmung und Begegnung; auf einmal wird klar, wie viele weitere Gruppen es in unmittelbarer Nähe gibt, von denen man zwar einige, aber längst nicht alle kannte.

Wechange Karten Iframe im Wiki

Die Karte kann auch zur Steigerung der öffentlichen Sichtbarkeit der Initiativen eingesetzt werden. Weniger sinnvoll erscheint es hierfür, wechange selbst als Internetpräsenz zu bewerben. Zwar könnten sich Nutzer*innen hier orientieren, genauer informieren und direkt Kontakt aufnehmen; in der Praxis ist die Plattform aber meist zu kompliziert und nicht intuitiv genug für Menschen, die sich nur niedrigschwellig informieren möchten. Sinnvoller ist es daher, die wechange-Karte als iframe auf eurer Website einzubetten.[8] Anschauen könnt ihr euch das bspw. auf der Website von Lebendiges Lüneburg, Tipps holen könnt ihr euch entsprechend von Felix Englisch.

Hier im Forum müsst ihr zum Einbinden der Karte folgenden Code verwenden (Klicke auf "Bearbeiten" um ihn zu shen):


WECHANGE-Karte mit teilnehmenden Lokalgruppen

Weitere Erklärungen dazu hier

Kalender als Community-Tool

Der Kalender in wechange...

Die Veranstaltungen aller Initiativen in einer Übersicht zu bündeln, kann ein großer Mehrwert der Vernetzung sein. Dadurch können sie alle Beteiligten untereinander abstimmen, um ungünstige Terminüberschneidungen zu vermeiden. Zudem können die Gruppen sich gegenseitig unterstützen, z. B. indem sie benötigte Gegenstände ausleihen, Werbung machen oder selbst daran teilnehmen.

... und auf einer Website.

Nicht zuletzt bietet sich die attraktive Möglichkeit, die gemeinsame Veranstaltungsübersicht nicht nur intern zu nutzen, sondern diese auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Interessierte Menschen wird die Suche nach spannenden Veranstaltungen dadurch deutlich erleichtert, da sie sich nicht mehr bei den Gruppen einzeln informieren müssen. Hierfür erscheint es jedoch kaum sinnvoll, den wechange-Kalender direkt zu bewerben, da dieser wenig ansprechend aussieht und sich weder filtern noch durchsuchen lässt.[9] Besucher*innen könnten sich außerdem zwischen den vielen anderen Funktionen verlieren.

Deutlich zielführender scheint es, die Veranstaltungen mit Hilfe des iCal-Feeds (Button rechts unten Feed für Veranstaltungen) in einen anderen Kalender zu übertragen, den ihr dann gestalten und bewerben könnt. Wenn ihr eine Website habt, könnt ihr den Kalender hier mit Hilfe eines Plug-Ins integrieren (s. bspw. den Online-Kalender von Lebendiges Lüneburg). Ihr könnt den Kalender auch zum Abonnement zur Verfügung stellen, damit Interessierte ihn mit ihrem eigenen Kalender auf dem Smartphone oder PC synchronisieren können. Ansprechperson hierfür die Felix Englisch.

Sichtbarmachen (Verknüpfung mit Website)

Beides beginnt mit W und lässt sich sehr gut kombinieren.

Neben der Förderung von Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Initiativen ist die Steigerung ihrer Sichtbarkeit das dritte Hauptziel von wechange - und möglicherweise ja auch eurer Vernetzungsinitiative. Mit Funktionen wie der Karte und dem Kalender bietet die Plattform dafür auch attraktive Möglichkeiten. wechange selbst ist aber vermutlich nicht die beste Option, wenn ihr die breite Öffentlichkeit eurer Stadt oder Region mit den Initiativen in Kontakt bringen möchtet. Mit ihren zahlreichen Funktionen ist die Plattform vergleichweise kompliziert für Menschen, die sich nur niedrigschwellig informieren und orientieren möchten. Es besteht die Gefahr, dass sie sich nicht zurechtfinden. Zudem habt ihr nicht die Möglichkeit, die Plattform anzupassen, also z. B. eine Erklärung über der Karte oder dem Kalender einzufügen, wie diese zu benutzen sind.

Dafür habt ihr die Möglichkeit, Inhalte aus wechange auf eure (WordPress-)Website zu übertragen. Konkret könnt ihr die Karte ganz einfach mittels iframe einbinden. Besucher*innen können die Gruppen, Projekte und Ideen bei euch vor Ort direkt auf eurer Website anschauen und durchsuchen, ohne zu wechange wechseln zu müssen. Analog dazu könnt ihr den Kalender über den iCal-Feed und mit Hilfe eines WordPress-Plugins auf eurer Website anzeigen und hier sogar weitere Funktionen hinzufügen (z. B. filtern, suchen oder abonnieren). Anschauen könnt ihr euch beides auf lebendiges-lueneburg.de , Ansprechpartner ist Felix Englisch.


Herausforderungen und Good Practices

In der Theorie kann wechange ein Super-Tool für Zusammenarbeit und Initiativenvernetzung sein - in der Praxis zeigen sich jedoch einige Hürden.

Herausforderung Good Practice
Haben die Initiativen überhaupt Bedarf an den Funktionen, die wechange bietet? Falls nicht, wird es sehr schwer, sie von der Plattform zu begeistern. Schon früh im Prozess solltet ihr den Bedarf erfassen, am besten im direkten Austausch mit den Initiativen(-vertreter*innen) oder über eine Umfrage. Bei der Auswertung der Ergebnisse werdet ihr sehen, ob wechange passt oder nicht.
wechange ermöglicht viele Arten der Vernetzung und Zusammenarbeit. Wenn ihr direkt am Anfang alle Funktionen auf einmal einführen möchtet, lauft ihr Gefahr, dass nichts genutzt wird, weil ihr die Initiativenvertreter*innen überfordert ("Erstellt ein Projekt, tragt eure Veranstaltungen ein, postet Neuigkeiten usw.") Vielversprechender als alles auf einmal zu wollen ist es, wenn ihr die Funktionen schrittweise einführt. Wenn z. B. die Bündelung und Abstimmung der Veranstaltungen der größte Bedarf ist, dann ladet alle Beteiligten in eine wechange-Gruppe ein, in der alle Tools bis auf den Kalender deaktiviert sind. Der Mehrwert eines gemeinsamen Kalenders ist ganz simpel und klar und ihr vermeidet dadurch Verwirrung aufgrund der vielen bunten Kacheln. Wenn das klappt und die Beteiligten sich intensiver austauschen möchten, schaltet die Neuigkeiten frei. Im nächsten Schritt könnt ihr den Initiativen empfehlen, selbst ein Projekt zu erstellen, um auf der Karte sichtbar zu sein, usw.
In der Regel ist vielen Initiativen nicht direkt klar, worin der Mehrwert besteht, wenn sie online Dinge eintragen und sehen, was andere geschrieben haben. Weniger Technik-affine Menschen können besonders schwer zu gewinnen sein. Geht nicht davon aus, dass alle eure Idee direkt nachvollziehen können und sie davon ebenso überzeugt sind wie ihr. Vielmehr solltet ihr Wert auf überzeugende Kommunikation legen.
wechange kann auch aufgrund der vielen Funktionen ziemlich kompliziert und für manche auch abschreckend wirken. Wenn ihr die Tools schrittweise einführt (s. o.), könnt ihr dieser Wahrnehmung wohl vorbeugen - dennoch kann es sein, dass Nutzer*innen sich nicht zurechtfinden und sie sich enttäuscht von der Plattform abwenden. Nehmt euch Zeit dafür, die Nutzung zu erklären, und bietet ausreichend Raum für Fragen. Ihr könnt den Initiativenvertreter*innen die wechange-Tutorials empfehlen. Langfristig kann es sich lohnen, einen Crashkurs bzw. eine Schulung zu veranstalten, bei der ihr die wichtigsten Funktionen zeigt und alle sich gemeinsam durchklicken.
Selbst wenn viele der Initiativen bei euch vor Ort auf wechange registriert sind, heißt das nicht, dass sie auch die Möglichkeit zur Vernetzung nutzen. Z. B. kann es sein, dass sie einen Mehrwert darin sehen, auf der Karte präsent zu sein oder sie mit Hilfe der Tools im wechange-Projekt intern zusammenarbeiten, aber sie erstellen kaum Veranstaltungen oder Neuigkeiten in der Vernetzungs-Gruppe. Bei der Vernetzungs-Gruppe ergibt sich ein Dilemma: Als Initiative hier die eigenen Veranstaltungen, Mitteilungen usw. einzutragen, ist in erster Linie ein regelmäßiger Mehraufwand. Demgebenüber ist der erzielte Mehrwert gering, solange die Anzahl der weiteren Nutzer*innen überschaubar ist, die diese Beiträge sehen und eigene erstellen. So kann der Eindruck entstehen, dass es sich nicht lohnt, eigene Inhalte einzutragen - und wenn alle Initiativen diesen Eindruck haben, liegt die Gruppe brach. Das Gegenteil kann aber auch der Fall sein: Wenn die Gruppe rege genutzt wird, ist es für alle ein Muss, hier aktiv mitzulesen und eigene Beiträge zu platzieren.

Hier geht es um eine kritische Masse. Bis zu dieser Schwelle herrscht der Eindruck, dass die Beteiligung an der Vernetzungs-Gruppe sich nicht lohnt, aber ab diesem Punkt ist der Mehrwert spürbar größer als der Aufwand - die Community wird zum Selbstläufer. Um diese kritische Masse zu erreichen, gibt es keine Musterlösung, aber wenn ihr die obigen Tipps befolgt, stehen eure Chancen gut.

Verbindung mit Präsenzvernetzung

Der wohl wichtigste Tipp ist der, dass ihr wechange möglichst mit analogen Formaten kombinieren solltet, also v. a. mit Vernetzungstreffen in Präsenz. Allein durch Kommunikation im virtuellen Raum ist es deutlich schwerer, eine gemeinsame Identität zu bilden, die Voraussetzung dafür ist, dass die Initiativen sich gegenseitig unterstützen, Ressourcen teilen usw. Wenn ihr hingegen persönliche Begegnungen zwischen den Akteur*innen schafft, entsteht häufig automatisch das Bedürfnis, sich auch zwischen den Treffen miteinander auszutauschen. wechange ist dann eine willkommene Lösung und nichts, was ihr den Initiativen mit viel Aufwand "verkaufen" müsst.

Anmerkungen

  1. wechange - Die Fakten
  2. wechange: Finanzmodell
  3. Schon bei einer Teilnehmer*innenzahl im einstelligen Bereich kann das System jedoch überlastet sein, sodass dies keine Option für größere Runden ist.
  4. Hier können neben einzelnen To-Do's auch langfristige Zuständigkeiten festgehalten werden, damit alle im Team wissen, wer sich worum kümmert.
  5. Ideen werden von wechange-Nutzer*innen erstellt, die Mitstreiter*innen für ihr Vorhaben suchen. Zusätzlich zur Karte gibt es eine eigene Übersicht aller Ideen auf wechange. Andere Nutzer*innen können "Gefällt mir"-Angaben hinterlassen oder die Idee mit einem Klick in ein Projekt umwandeln, um sie zu verwirklichen.
  6. Profile von Benutzer*innen werden nur angezeigt, wenn in den Profil-Einstellungen die öffentliche Sichtbarkeit festgelegt wurde. Außerdem werden nur Profile angezeigt, bei denen ein Ort angegeben wurde.
  7. wechange wurde in viele weitere, vor allem osteuropäische Sprachen übersetzt. Der Großteil aller Nutzer*innen befindet sich dennoch in Deutschland.
  8. iframes werden auch hier im Wiki verwendet, z. B. für die Einbindung der Karte von Morgen (s. Forum1.5#Die Pioniere in Bayreuth) oder eben für die wechange-Karte (s. Lebendiges Lüneburg#WECHANGE-Karte).
  9. Die Voraussetzung hierfür wäre ohnehin, dass die Gruppe, in der der Kalender sich befindet, als öffentlich sichtbar eingestellt ist.